Seit 2017 habe ich Aarhus auf dem Schirm, da war die dänische Stadt nämlich europäische Kulturhauptstadt.
Aber von der Schweiz aus ist Aarhus gar nicht so einfach zu erreichen, darum hats ein bisschen gedauert. Wie gut, wenn man Freunde in Hamburg hat und die einen mal eben mit dem Auto in 3 1/2 Stunden nach Aarhus fahren! 😊
Wir reisen im strömenden Regen an und erleben gleich eine Enttäuschung: Die «uendelige bro» (endlose Brücke) am Varna Strand/Ballehage Strand, die wir unbedingt sehen wollten, ist nicht da – die wird in den Wintermonaten (wir sind im März unterwegs) nämlich abmontiert und ist nur von Mai bis Oktober aufgebaut. Heisst für mich (und somit auch für dich): Kein Foto! ☹
Dafür ist unser Hotel in Hafennähe umso spannender: Das Parkfeld befindet sich auf einem Dach, wir müssen mit unserem Auto in einen Lift und so aufs Parkfeld fahren. Ein Novum, aber Auto und Insassen haben das bestens gemeistert. Weniger schön ist der Lärm aus dem Nachtclub, der sich im gleichen Gebäude wie das Hotel befindet und uns nachts nicht schlafen lässt – also an dieser Stelle kein Hoteltipp für dich.
Sobald der Regen aufhört, entdecken wir die Design-Stadt. Gleich vis-à-vis vom Hotel befindet sich das DOKK1: Kulturhaus, Staatsbibliothek, Co-Working-Space, Kinderspielplatz – hier kannst du locker den ganzen Regentag in Design-Stühlen sitzen und auf die Stadt schauen (was wir natürlich NICHT machen!).
Am Wasser ist es spannend! Nebst den Hafenkränen entdecken wir den Landemaerket, einen weissen Aussichtsturm, designt vom Architekturbüro Dorte Mandrup. Nebst einem fantastischen Fotoobjekt bietet er auch eine tolle Aussicht über die Bucht.
Direkt vor dem Aussichtsturm befindet sich das Meeresschwimmbad mit einem 50 m langen Schwimmbecken, einem runden Springbecken, Kinderbecken und Sauna. Wir verzichten…
Einer der architektonischen Höhepunkte ist sicherlich «Isberget», ein den Eisbergen nachempfundener, moderner Wohnkomplex.
Beste Aussicht auf die Stadt hast du vom Salling Rooftop, das Dach eines Kaufhauses. Meine Freundin ist ja der Meinung, dass sie mir damit einen Geheimtipp verraten hat. Aber weit gefehlt: Die Dachterrasse ist sogar auf der Website visitaarhus.com erwähnt! Hier oben geniesst du nicht nur eine spektakuläre Aussicht über die Stadt, du kannst dich auch in mehr oder weniger bequemen Designobjekten lümmeln, den Tag geniessen und mit einem Drink in der Hand auf den Sonnenuntergang warten.
Für Wagemutige geht es auf die Glasplattform, 25 Meter über der Einkaufsstrasse.
Die schönste Gasse der Stadt ist die Mollestien. Lauter kleine, bunte Häuschen säumen den Kopfsteinpflasterweg – allerliebst.
Sehr spannend ist der alte Güterbahnhof Godsbanen. Das Industriegelände bietet Unterschlupf für kreative Unternehmen wie Designfirmen, Theater und Werkstätten. Ganz toll: Auch hier kannst du aufs Dach steigen und die Aussicht geniessen (auch im liegen…).
Und dann ist da noch das Rathaus, welches komplett mit norwegischem Marmor verkleidet ist, designt vom international bekannten dänischen Architekten Arne Jacobsen. Es ist alles eine Geschmacksache, mir gefällt es nicht und meine Freundin regt sich auf, dass der hässliche Rathaus-Turm praktisch von jedem Winkel der Stadt zu sehen ist: «Siehst du, da ist er schon wieder!» Aber mit ein paar Krokussen im Vordergrund ist der Anblick ganz erträglich – urteile selbst! 😉
Kommen wir zum kulinarischen Teil:
In Dänemark und Schweden muss ich ja immer auf Jagd nach der besten Zimtschnecke. Was soll ich sagen, ich habe sie nicht gefunden… Dafür habe ich die beste Kardamomschnecke gefunden, mmmhhh! Also ich kann dir raten, unbedingt im Café La Cabra im Viertel Latinerkvarteret vorbeizugehen. Auch dies kein Geheimtipp, im Gegenteil, du kannst froh sein, wenn du einen Sitzplatz ergatterst. Aber tatsächlich gibt es da den besten Kaffee und die weltbesten Kardamomschnecken, ich schwöre!
Fürs Abendessen sind wir 2x zum Aarhus Street Food Market. Nicht, weil wir nichts anderes gefunden hätten. Nein, wir fanden es dort einfach super lecker und frisch und vielfältig und günstig. Zudem kann jeder selber wählen, was er essen möchte: von Dänisch über Mexikanisch und Asiatisch bis hin zu Griechisch und Türkisch. Passt!
Natürlich haben wir auch geshoppt – wie die Weltmeister! Schliesslich sind wir im Design- und Hygge-Land Dänemark, da kann ich nicht widerstehen! Ich bin u.a. mit zwei Tischlampen im Handgepäck nach Hause geflogen. Meine Mitreisenden im Flieger haben sich gefreut, als sie ihre Taschen und Koffer in der Ablage vorsichtig drum herum sortieren durften…
Falls du Aarhus bereits kennst und denkst, ich hätte das Designmuseum ARoS vergessen zu erwähnen: Keine Angst, schau einfach nächste Woche mal wieder vorbei, dann werde ich dich mit vielen Regenbogen-Fotos überschwemmen! 😉
Folge mir um die Welt!