Was mich an Australien so fasziniert: Du denkst immer, besser kann es nicht werden – und dann findest du eine neue Ecke, die alles nochmals toppt! So auch in Albany: Mit den Blowholes habe ich meinen Herzensort zum dritten Mal besucht und bin noch genauso happy wie beim ersten Besuch. Doch dann hören wir von der Two Peoples Bay. Also beschliessen wir, diese Bucht aufzusuchen. Sie ist nicht ganz einfach zu finden. Erst verfahren wir uns und landen am – auch nicht zu verachtenden – Nanarup Beach. Wenn du ein outbacktaugliches 4×4 Auto fährst (also nicht nur einen SUV wie wir ihn haben), kannst du mit dem Auto dem Strand entlangfahren und dir eine ruhige Stelle fürs Picknick suchen. Wahnsinn!
Beim zweiten Anlauf landen wir dann am richtigen Ort. Ich habe ja – grad auf dieser Reise – wirklich schon viele schöne Strände gesehen und als man mir vom Little Beach erzählte, dachte ich «ja, ja… ein weiterer Strand…». Wie wir nun aber vor dieser bezaubernden Bucht stehen, bin ich sprachlos. Und einmal mehr: Nur eine Handvoll Menschen! Knallweisser, puderfeiner Sand, der knirscht, wenn man drüber geht. Glasklares, türkisfarbenes Wasser und grosse ausgewaschene Steine – die Seychellen können nicht schöner sein! Wir können uns kaum von diesem Anblick trennen und haben wohl so viele Fotos gemacht, wie sonst noch von keinem anderen Ort!
Von Albany fahren wir weiter nach Esperance. Die fünfstündige Fahrt ist eintönig, aber wenn man weiss, was einen erwartet, nimmt man dies gerne auf sich: Der Cape Le Grand Nationalpark ist der Grund, warum ich nochmals nach Westaustralien wollte, hier in der Lucky Bay, kommen wilde Kängurus direkt an den Strand! Bevor es soweit ist, halten wir am Le Grand Beach.
Dieser ist vor allem zum 4×4 Fahren am Strand und für Surfer geeignet. Weit schöner anzusehen ist die Hellfire Bay.
Der übersichtliche Strand erinnert mich sehr an Little Bay in Albany. Hier hätte ich stundenlang auf dem Felsen sitzen und aufs Meer hinausschauen können. Die ganze Pracht dient allerdings nur, um die Spannung aufzubauen. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Werden wir Kängurus am Strand sehen?
Der zum Strand gehörige Campground ist bis auf den letzten Platz ausgebucht. Auf den ersten Blick bin ich etwas enttäuscht von der Lucky Bay: Die Bucht ist zwar wunderschön mit weissem Pulverstrand und türkisfarbigem Meer, aber es hat relativ viele Leute und überall parken die grossen 4WD-Autos direkt am Strand. Doch die Enttäuschung weicht schon bald der Begeisterung, als ich die ersten zwei Kängurus sehe. Tatsächlich, es hat Kängurus am Strand, ich kann mein Glück nicht fassen! Wahrscheinlich sind es Mutter und Kind. In einer Seelenruhe sitzen und liegen sie am Strand und lassen sich durch die Menschen nicht aus der Ruhe bringen. Die scheinen den Tumult gewöhnt zu sein.
Ich spaziere die ganze Bucht entlang und bin fast zwei Stunden unterwegs. Je weiter ich mich vom Campground entferne, umso ruhiger wird es.
Schliesslich begegne ich einem weiteren Känguru. Nur wir zwei, ich und das Känguru, sonst keine Menschenseele.
Auf der Rückfahrt nach Esperance sehen wir im Feld drei Emus. Auf der Hinfahrt sahen wir bereits eine Schlange. Und jetzt sehen wir in der Ferne auch noch Rauchwolken, ein Buschfeuer – eine abenteuerliche Fahrt!
Esperance selber hat auch einige schöne Strände zu bieten. Die entdeckst du am besten, indem du dem Great Ocean Drive entlang fährst. Den Anfang macht der West Beach, er ist am nächsten bei der Stadt.
Die Fahrt führt weiter zum Chapmans Point. Von hier hast du eine schöne Aussicht über die ganze Umgebung.
Es folgen der Salmon Beach, Fourth Beach, Twilight Beach, Picnic Cove, Ten Mile Beach (ganz offiziell ein FKK-Strand!) und Eleven Mile Beach – einer schöner als der andere und alle menschenleer.
Auf dem Rückweg nach Perth machen wir einen Umweg über Hyden, um den Wave Rock zu sehen. Während wir an der Küste mit angenehmen Temperaturen verwöhnt waren, wurde es nun im Landesinneren wieder heiss, über 30 Grad. Wenn du in Hyden übernachten möchtest, solltest du rechtzeitig reservieren, viele Unterkunftsmöglichkeiten/Campgrounds gibt es hier nicht. Ueberhaupt gibt es hier nichts ausser dem Wave Rock…
Uebrigens, ein Foto vom Fels in der Abendsonne kannst du vergessen, dann liegt der nämlich im Schatten! Also besser früh aufstehen und Fotos in der Morgensonne machen.
Mittlerweile bin ich zum dritten Mal beim Wave Rock, ich finde ihn überbewertet, kann aber durchaus verstehen, wenn jeder Westaustralien-Besucher ihn sehen möchte. Ein schmaler Weg führt auf den 15 Meter hohen Felsen. Von oben hast du eine Aussicht über die Landschaft.
Folge mir um die Welt!