Ein Wochenende in London

Es hört sich immer so toll an: Ein Wochenende in London! Ist es eigentlich auch, aber… stressig ist es allemal. Das fängt schon damit an, wenn man einen easyjet-Flug bucht, obwohl man sich jedes Mal wieder sagt, dass man nie mehr easyjet fliegen wird… Aber es sind halt wirklich oft die Billigsten.

 

Wir sassen überpünktlich am Zürcher Flughafen im Gate E (Gate E? Fand ich etwas eigenartig für einen easyjet-Flug nach London. Wir waren automatisch ins B spaziert und mussten dann dort feststellen, dass wir komplett falsch waren…) und dann kam es: „Der Flug verspätet sich um eine Stunde aufgrund verspäteter Ankunft des Fliegers.“ Es war bereits 21 Uhr, das sollte eine lange Nacht werden. Als der Flieger endlich da war begann das Boarden, ganz zivilisiert, wie man das im Gate E kennt. Doch das easyjet Feeling liess nicht lange auf sich warten, kaum war unsere Boardkarte gescannt, standen wir eingepfercht mit 100 weiteren Passagieren auf der Brücke zum Flieger. Reinlassen konnte man uns noch nicht, weil das Flugzeug noch geputzt wurde. Statt dass man die Passagiere am Gate auf den bequemen Stühlen warten lässt, pfercht man sie lieber auf der Brücke zusammen und spart wieder 10 Minuten. Aber ich will mich nicht beklagen, erstens wars tatsächlich ein Schnäppchenflug und zweitens bin ich ja selber schuld.

 

Jeder der nach London reist, möchte zum City Airport fliegen. Doch ich muss sagen, London Gatwick ist auch nicht zu verachten. Wir hatten bereits online Tickets für den Gatwick Express gebucht. So spart man nicht nur 10 % vom Fahrpreis, sondern auch viel Zeit, denn die Schlangen vor dem Ticketautomaten sind lang! In regelmässigen Abständen fährt der Gatwick Express in knapp 30 Minuten zur Victoria Station. Einfacher geht’s wirklich nicht. Auch mitten in der Nacht fahren die Tubes von Victoria aus in alle Richtungen. Es war ein Uhr nachts, als wir schliesslich bei der tube station Shepherds Bush ankamen und noch die letzten 10 Minuten zu Fuss zum Hotel Hilton beim Holland Park gingen.

 

Aus welchem Grund auch immer, hatten wir bei der Buchung ein Executive Zimmer gebucht. Teuer war es nicht gewesen und ich kann es nur empfehlen. Am anderen Morgen standen die Leute vor dem Frühstücksraum Schlange. Wir hingegen konnten nur unser Kärtchen zücken und das Frühstück im ruhigen Separée für Executive-Gäste geniessen!

 

Der Samstag war ganz klar dem Shopping gewidmet. Dass das Wetter nicht mitspielte und uns der typisch englische Nieselregen den ganzen Tag begleitete, machte uns wenig aus. Wir fuhren mit dem Bus (Nr. 94 und Nr. 148), der direkt vor der Haustür losfuhr, zur Marble Arch Station.

London, UK, England, Shopping

 

Von dort ging es zu Fuss weiter, immer geradeaus der Oxfort Street entlang. Immer wieder wurden Zwischenstopps eingelegt: bei Wallis, Next, TopShop, Marks & Spencer. Der Geldbeutel leerte sich und die Taschen füllten sich. Nebst Regen startete nun noch der Wind, es war unmöglich, mit Schirm unterwegs zu sein. Was für ein Glück, dass wir plötzlich vor Uniqlo standen. Kennst du Uniqlo? Dies ist ein japanisches Geschäft, welches sich erst in Asien und nun aber doch langsam auch in Amerika und Europa ausbreitete. Uniqlo rettete uns den Tag: Wir fanden dort tolle Regenjacken, die nicht wie Regenjacken aussehen, aber dem englischen Wetter problemlos standhalten.

 

London, UK, England, Shopping

 

Mittagspause gab es in einem gemütlichen Pub im Londoner West End, nicht weit weg vom Piccadilly Circus. Weil es uns nun mit der Schlepperei und dem Regen doch zu viel wurde, schnappten wir den nächsten Bus zurück zum Hotel, liessen alle Taschen im Zimmer und gingen gleich wieder weiter ins Westfield Einkaufszentrum, nur 10 Minuten zu Fuss von unserem Hotel entfernt. Das Einkaufszentrum erreichst du aber auch sehr gut mit der tube, einfach bis Shepherd’s Bush fahren und dann noch 5 Minuten laufen.

 

Das Westfield wurde 2008 eröffnet, sieht aber noch sehr neu aus. Zudem ist es riesig, mir kam es vor wie die grossen Malls in Dubai. Von den super teuren Geschäften wie Louis Vuitton und Prada bis hin zu Einkaufsmöglichkeiten für Otto Normalverbraucher und Sportsüchtige (Lululemon!) findest du hier alles.

 

Am Sonntag liessen wir es gemütlicher angehen. Nach dem Frühstück stiegen wir in den Bus Nr. 148. Wir hatten keine Ahnung, wo er hin fuhr. Irgendwann stiegen wir aus, wir waren bei der Themse angekommen. Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein – welcome to England… – zeigte sich die Stadt heute von ihrer besten Seite.

London, UK, England, Shopping

 

Wir liessen uns mit einer gefühlten Million Touristen treiben, vorbei am Houses of Parliament und Big Ben. Zwischenstopp gab es auf einem Boot auf der Themse mit Blick aufs London Eye.

 

London, UK, England, Shopping

 

Langsam bewegten wir uns wieder in Richtung Stadtzentrum. Von dort ging es mit der tube bis Notting Hill Gate.

 

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Auch hier spazierten wir plan- und ziellos durch die Gegend. Die Ueberraschung war gross, als wir plötzlich feststellten, dass wir in DEM Park waren, wo Hugh Grant und Julia Roberts in Notting Hill bei Nacht und Nebel über das Gate klettern und im Abspann gemütlich auf der entzückenden Parkbank sitzen. Wir kamen problemlos mit anderen Leuten durchs Gate in den Park rein. Mussten dann aber feststellen, dass dieser Park Privatgrund ist und man eigentlich nur mit Schlüssel rein und rauskommt. Wir waren am hellichten Tag im Park eingeschlossen, oopsy Daisy! Nach einem misslungenen Versuch, übers Gate zu klettern (mit der Hilfe von Hugh Grand wäre das sicher einfacher gewesen…), liess uns schliesslich eine freundliche ältere Dame mit ihrem Schlüssel wieder raus.

 

London, UK, England, Shopping

 

Ebenfalls perfekt für den Sonntag bietet sich South Kensington an. Dieser Stadtteil gefällt mir ausnehmend gut. Am besten startest du den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück bei Muriels Kitchen.

 

Ich habe das Restaurant direkt neben der South Kensington tube station eher zufällig entdeckt. Zum Glück waren wir früh unterwegs (am Sonntag öffnet Muriels Kitchen um neun) und ergatterten noch einen Tisch. Bereits eine halbe Stunde später brummte der Laden, ohne Reservierung ging nichts mehr. Muriel offeriert dir nicht nur ein fantastisches Frühstück, sondern auch Mittagessen und Tea Time. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.

 

Und wenn du noch nicht aus allen Nähten platzt, dann solltest du unbedingt auch in der Hummingbird Bakery vorbeigehen. Die Cupcake-Auswahl dort ist der Wahnsinn!

 

London für ein Wochenende lohnt sich auf jeden Fall, ich würde es jederzeit wieder machen – auch wenn ich am Montag das Gefühl hatte, ich wäre nun reif fürs Wochenende…

 

Folge mir um die Welt!

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